Der Spielerirrtum

Der Spielerirrtum

Was ist der Spielerirrtum?


Wer sich mit Wahrscheinlichkeiten und Statistik auskennt, kann den Spielerirrtum schnell verstehen. Für Unbedarfte stellt er jedoch eine gemeine Falle bei allen Arten des Glückspiels dar.


Allgemeint ausgedrückt sagt der Spielerirrtum aus, dass sich ein Laie auf dem Gebiet der Wahrscheinlichkeiten und der Statistik nach einer Abfolge von Ereignissen, welche nur mit relativ geringer Wahrscheinlichkeit eintreten, zu falschen Annahmen über die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Ereignisse hinreißen lässt.
Sowohl im täglichen Leben als auch speziell beim Glückspiel bringen einem diese Irrtümer tendenziell Verluste ein.

Beispiel für einen Spielerirrtum


Ein Spieler wirft mehrfach hintereinander eine Münze und versucht zu erraten, ob Kopf oder Zahl oben liegen bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass er mit seinem Tipp richtig liegt, beträgt bei jedem einzelnen Versuch offensichtlich genau 50%.
Landet die Münze irgendwann recht häufig hintereinander auf der selben Seite, zum Beispiel sieben mal "Kopf", so lassen sich Laien gelegentlich zu falschen Annahmen verleiten: der Spieler könnte nun zum Beispiel meinen, dass jetzt endlich mal "Zahl" dran wäre und dass dies doch viel wahrscheinlicher sein müsste, als dass zum achten mal "Kopf" kommt.
Tatsächlich ist diese Annahme aber völliger Unsinn! Und genau diesen Unsinn bezeichnen wir als Spielerirrtum.
Die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesem achten Wurf wieder "Kopf" kommt, liegt erneut bei exakt 50%. Genauso wie mit den verbleibenden 50% Wahrscheinlichkeit jetzt Zahl kommt.

Etwas plastischer formuliert, kann man sagen, dass die Münze eben kein "Gedächtnis" hat. Sie weiß nicht, wie sie vor kurzem gefallen ist und leitet daraus auch nicht ab, dass es jetzt mal an der Zeit wäre, anders herum zu landen.

Das Gesetz der großen Zahl


Wer die Münze oft genug wirft, wird mit allergrößter Wahrscheinlichkeit solche für sich genommen seltene Kombinationen erhalten.
Wenn Sie zum Beispiel zehntausend mal eine Münte werfen würden, wäre es schon ein geradezu seltener Zufall, wenn es dabei nicht zu einer Phase mit acht oder mehr gleichen Wurfergebnissen am Stück käme!

Was ist also der Spielerirrtum?


Zunächst ist er genau das, was das Wort schon aussagt: ein Irrtum; nämlich der Irrtum eines Laien, dass vergangene Zufallsereignisse irgendeine Auswirkung auf zukünftige Zufallsereignisse haben müsste.

Warum heißt es "Spielerirrtum"?


Die Ableitung des Begriffs aus der Welt der Glückspiele kommt vermutlich daher, dass sich aus diesem Metier die plasitschsten Beispiele konstruieren lassen. Tatsächlich ist der Spielerirrtum aber auch auf einige Alltagssituationen anwendbar, wie zum Beispiel auf die Pünktlichkeit einer Straßenbahn, Treffsicherheit bei der Auswahl von Aktien, der zufälligen Begegnung mit einer bestimmten Person in der Stadt usw usf.

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